Wo Europa im Westen endet…

Nach Istanbul und Malta , wollten meine Frau und ich mal wieder ein paar Tage Auszeit nehmen und noch einmal die Sonne besuchen. Diesmal sollte es in den Westen Europas gehen. Schnell sind wir auf Lissabon als Reiseziel gekommen. Allerdings haben wir kurz vor Reisebeginn noch ein paar Bilder von einer Gegend gesehen, die so richtig nach unserem Geschmack war. Die Entscheidung war getroffen. Nicht Lissabon wird unser Ziel sondern die Küsten westlich davon im Bezirk Sintra.
Leider hatten wir nur ein verlängertes Wochenende Zeit, aber es hat sich durchaus gelohnt. Immer wieder hat es uns an die Strände gezogen um die Gewalt der Brandung zu erleben, aber auch das Hinterland mit seinen Burgen und Klosteranlagen ist eine Reise wert.

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Am Ende eines Tages… | Cabo di Roca | Portugal

Übernachtet haben wir im Convento de São Saturnino, einem ehemaligen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Convent, welches erst um die Jahrtausendwende behutsam restauriert und in ein kleines Hotel umgewandelt worden. Das weitläufige Haus liegt in einsamer Lage einem Taleinschnitt mit Blick aufs Meer. Der nächste Ort ist einige km entfernt, ein Auto ist also unbedingt notwendig. Von hier sind die Strände und historischen Gebäude von Sintra schnell zu erreichen.

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Convento de São Saturnino |Azoia | Portugal

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Black and White

Wir beginnen unsere Suche nach der „perfekten Welle“ am Praia da Ursa. Dieser Strand, ganz in der Nähe des Cabo da Roca wird zurecht als einer der spektakulärsten in Europa gehandelt und das zurecht. Wer den Strand besuchen will, muss aber einiges auf sich nehmen, liegt er doch umrahmt von einer bis über 100 m hohen Steilküste und nur ein kleiner, unbefestigter Steig führt hinunter (und dann wieder hinauf…)

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Blick hinunter zum Praia da Ursa | Azoia | Portugal

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Fotografieren ist bei der herrschenden Brandung nicht ganz einfach. Will man nahe am Geschehen sein, nützt ein Stativ wenig. Die Wellen sind zu unberechenbar. Mit der Kamera in der Hand geht es an den Strand. Mitunter stehe ich knietief im Wasser, nach ein paar Minuten bin ich durch und durch nass…

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Wellenspiele am Praia da Ursa | Azoia | Portugal

Das Cabo da Roca ist wie gesagt nur ein paar Kilometer entfernt, allerdings auch 140 m höher. Grundsätzlich gibt es in dieser Gegend nur wenige Strände, die nicht von hohen Steilküsten umrahmt sind. Meist sind diese Küsten auch recht bröckelig, spazierengehen am Strand ist daher nur selten gefahrlos möglich.
Am Nachmittag fahren wir dann also noch zum Cap, dem westlichsten Punkt Europas. Es ist voll hier. Auf dem Parkplatz stehen viele Reisebusse, immer wieder strömen Gruppen Menschen, meist Asiaten, auf die kleine Plattform am Cabo da Roca. Zwei, drei Bilder mit Smartphone oder Tablet und dann schnell wieder zurück zum Bus. Was ein Glück, dass wir mehr Zeit im Gepäck haben…

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Cabo da Roca | Portugal

Erst als die Sonne sich in Richtung Horizont neigt, ebbt der Nachschub an Touristen ab, und es wird merklich ruhiger.

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Farol de Cabo da Roca | Azoia | Portugal

Wir gehen noch ein wenig an den hohen Klippen entlang und geniessen den Blick auf den Atlantik und die untergehende Sonne.

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Sonnenuntergang am westlichsten Punkt Europas | Cabo di Roca | Portugal

Erst als es bereits dunkel wird, sind wir wieder zurück am Cap. Der Leuchtturm hat bereits seine Arbeit aufgenommen…

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Farol de Cabo da Roca |Azoia | Portugal

Wir geniessen die einbrechende Dunkelheit und die Ruhe am Cap und freuen uns auf weitere Tage in dieser einmaligen Gegend.

Am nächsten Tag wollen wir zunächst ein wenig in die „Berge“. Das verfallene Santuário da Peninha auf dem zweithöchsten Berg der Region war das erste Ziel. Die Strassen sind eng, aber gut zu fahren, besonders auch, weil nahezu kein Verkehr herrscht.

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Santuário da Peninha |Azoia | Portugal

Später fahren wir weiter zum Convento dos Capuchos, einem ehemaligen Franziskaner-Kloster aus dem 16. Jahrhundert mitten in den Wäldern von Sintra.

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Convento dos Capuchos | Colares | Portugal

Jetzt wollen wir aber wieder ans Meer.

Schon von weitem hören wir auf dem Weg zum Praia das Azenhas do Mar das Rauschen des Atlantiks. Auch hier oben auf der Höhe der Steilküste ist die Luft feucht und salzig.

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White Water | Praia das Maçãs | Portugal

In Azenhas do Mar tobt die Brandung an dem kleinen, von der hohen Steilküste eingeschlossenen Sandstrand. Von dem Meeres-Pool, für den Azenhas berühmt ist, ist nicht mehr viel zu sehen. Zu stark waren die Stürme der letzen Wochen…

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Am Praia das Azenhas do Mar | Portugal

Wieder dauerte es nur wenige Minuten, bis ich völlig durchnässt war. Aber, jetzt lag ja die Wechselkleidung im Auto bereit und so konnten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick auf den malerisch gelegenen Ort geniessen.

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Abendstimmung in Azenhas do Mar | Portugal

Die Region ist so richtig nach unserem Geschmack. Schöne Landschaft mit alten Wäldern wechselt sich ab mit den grandiosen Stränden und natürlich den kulturellen Höhepunkten in Sintra. Und in Sintra zu sein, ohne Sintra zu besuchen, geht schon gar nicht…
Aus dem reichhaltigen Angebot suchen wir uns das Castelo dos Mouros und den Palacio Nacional da Pena heraus.

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Castelo dos Mouros | Sintra | Portugal

Besonders der Nationalpalast ist sicher eines der meistbesuchten Gebäude in Sintra. Entsprechend voll war es dann auch an diesem Samstag im November. Aber, wie mag es dann erst in der Saison aussehen…
Dort oben wird einem auch ersteinmal bewusst, wie nah man doch eigendlich an Lissabon ist. Auch der Circuito do Estoril ist nicht weit entfernt und so passt das Dröhnen der Motorräder doch so gar nicht zu den historischen Gebäuden.

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Palacio Nacional da Pena | Sintra | Portugal

Leider ist ein verlängertes Wochenende verdammt kurz. Bevor es wieder nach Hause geht, wollen wir noch einmal an den Strand. Wir fahren noch einmal zum Praia da Aguda. Hier haben wir wenige Tage zuvor auf unserer Fahrt vom Flughafen Lissabon das erste mal den Atlantik gesehen. Heute wollen wir einmal runter zum Strand und vielleicht sogar ein wenig am Strand entlanglaufen…

Nachdem der Abstieg zum Strand für lange Zeit nicht erlaubt war, führt nun wieder eine stabile Holztreppe nach unten. Doch man kann sich sehr gut vorstellen, wie brüchig die über 60 m hohe Steilküste an dieser Stelle ist. Unten erwartet uns ein schöner Sandstrand uns eine tolle Brandung, doch aus vorsicht verzichten wir auf einen Spaziergang zwischen Wellen und Steilküste.

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Das Spiel mit den Wellen | Praia da Aguda | Portugal

Nun wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Wir sitzen noch lange am Strand, bis die Sonne sich langsam zum Horizont neigt. Noch einmal geniessen wir einen tollen Sonnenuntergang, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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Am Ende eines anderen Tages | Praia da Aguda | Portugal